Der Begriff Hypothekarkredit wird vor allem in Österreich verwendet und ist auch als Real- oder Immobilienkredit sowie Hypothekendarlehen bekannt. Er wird in den meisten Fällen für den Kauf von Immobilien gewählt. Hierbei handelt es sich in der Regel um ein langfristiges und hohes Gelddarlehen, für das der Darlehensgeber eine maximale Sicherheit fordert. Dies ist in der Regel ein Grundpfandrecht. Dies bedeutet, dass der Geldgeber das Grundstück, das Haus oder die Wohnung veräußern und so die Restschuld tilgen kann, wenn der Schuldner das geliehene Geld nicht zurückzahlt. Als Gegenleistung für die hohe Sicherheit belohnen die Kreditinstitute und Banken den Darlehensnehmer mit einem niedrigen Zinssatz, was die Kosten für das Darlehen und damit die monatlichen Belastungen durch die Tilgung des Hypothekarkredites senkt.
Verwendungszwecke von Hypothekarkrediten
Ein Hypothekarkredit wird immer dann eingesetzt, wenn der Darlehensnehmer große Kreditsummen benötigt, die den Umfang eines gängigen Ratenkredites sprengen. Das klassische Einsatzgebiet für einen Hypothekarkredit ist der Kauf oder Bau einer Immobilie. Hierbei wird das Haus, das gekauft oder gebaut wird, belastet. Es bleibt solange im Besitz des Kreditgebers, bis der Kreditnehmer die letzte Rate des Hypothekarkredits getilgt hat.
Ein weiteres Einsatzgebiet eines Hypothekarkredits ist zum Beispiel eine Existenzgründung, die mit hohen Kosten verbunden ist und bei der ein Startkapital von der Bank benötigt wird. In diesem Fall können Sie eine Hypothek auf Ihr Eigentum aufnehmen.
Ein Hypothekarkredit beginnt in der Regel bei einer aufgenommenen Darlehenssumme von 50.000 Euro. Nach oben sind nahezu keine Grenzen gesetzt, sodass der Betrag auch mehrere Millionen Euro umfassen kann. Dabei hängt die Darlehenshöhe immer vom Wert der Immobilie oder dem Grundstück ab. Die Kreditkosten, bestehend aus Darlehenssumme und anfallender Zinsen und Gebühren, dürfen, um das Risiko für die Bank zu minimieren, maximal so hoch wie der Grundstücks- oder Immobilienwert sein. Zudem ist bei Neufinanzierungen eines Hausbaus oder Hauskaufes ein Eigenanteil vom Darlehensnehmer einzubringen. Die Höhe variiert von Kreditinstitut zu Kreditinstitut, liegt aber in der Regel bei mindestens 20 Prozent. Auch weitere Nebenkosten des Baus oder Kaufes sollten Sie aufbringen können. Hierzu zählen in der Regel Steuern, der Grundbucheintrag sowie die Kosten für Notar und Makler.
Vor- und Nachteile eines Hypothekarkredits
Benötigen Sie eine hohe Kreditsumme, können Sie mit einem Hypothekarkredit Ihr Haus, Ihre Wohnung oder Ihr Grundstück beleihen. Aber auch andere langlebige und hochwertige Besitztümer können beliehen werden. Hierzu zählen unter anderem Boote oder Flugzeuge. Allerdings gibt es hier keine Grundschuld, sodass sich nicht alle Banken darauf einlassen.
Verwenden Sie ein Hypothekendarlehen als Baufinanzierung, wird das Kreditinstitut auf jeden Fall überprüfen, ob Sie durch ein regelmäßiges und geregeltes Einkommen in der Lage sind, die monatlichen Raten für die Zinsen und die Tilgung des Hypothekarkredits zu tilgen. Denn ist Ihnen dies irgendwann einmal nicht mehr möglich, kann dies harte Konsequenzen haben. Können Sie die Tilgungen und Zinsen des Hypothekarkredits nicht mehr zahlen, verlieren Sie ihr Eigentum. Ist als Grundpfandrecht Ihr Wohnhaus in einem Hypothekarkredit hinterlegt, verlieren Sie so Ihr Eigenheim.
Vorteile eines Hypothekarkredits auf einen Blick:
- für langfristige und hohe Gelddarlehen
- für Immobilienkauf, Existenzgründung und mehr
Nachteile eines Hypothekarkredits auf einen Blick:
- Grundpfandrecht
Fazit zum Hypothekarkredit
Der Hypothekarkredit ist der Klassiker zur Finanzierung eines Immobilienkaufs oder -baus, kann aber auch für andere kapitalintensive Zwecke wie eine Existenzgründung verwendet werden. Als Sicherheit ist dem Kreditgeber ein Grundpfandrecht auf das Haus, das Grundstück oder andere wertvolle Dinge zu übertragen. Diese können verloren gehen, wenn der Kreditnehmer seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.